Am 22. Mai verließen wir schon wieder Bosnien Herzegowina und fuhren nach Montenegro. Die Grenzkontrollen waren auch hier kein Problem. Nur die Grenzbrücke hatte schon ihre besten Tage hinter sich. Für die ca. 30km auf bosnischer Seite brauchten wir mehr als eine Stunde. Das sagt einiges über den Zustand der Straße aus. Und kurvig war sie außerdem.
In Montenegro fuhren wir ab der Grenze die gut beschaffene Panoramstraße 1 und waren überwältigt von der landschaftlichen Schönheit. Man hätte quasi nach jeder Kurve, nach jedem Tunnel anhalten können, um Fotos zu machen. Montenegro hat uns sehr positiv überrascht. Was wir vorher auch nicht wussten, war, dass Montenegro den Euro als Währung hat. Insofern konnten wir unsere Barkasse mit Euro auffüllen. Unterwegs haben wir uns verleiten lassen, was zu essen. Als das Donnergrollen heranrückte, ließen wir uns noch fix die Toasts einpacken und setzten uns auf die Motorräder in der Hoffnung, trocken anzukommen. Das hat leider nicht geklappt. Wir sind pitschnass geworden und fanden auch die Unterkunft nicht auf Anhieb. Wir baten in einem Hotel in Virpazar um Hilfe und wurden dort von Milan, dem Sohn unserer Gastgeberin abgeholt und zur gebuchten Privatunterkunft geführt. Sie war OK. Die Motorräder fanden Platz in der Garage, wo auch unsere Sachen trocknen konnten. Das Beste ist aber, dass Milan Bootstouren auf dem Skadarsee anbietet. Und das haben wir genutzt. Das Gewitter verzog sich und wir sind gegen 17 Uhr zur Bootsfahrt aufgebrochen. Zwei Stunden mit einem Schnellboot auf dem See und dessen Hauptzufluß Morača, nur wir zwei und Milan. Herrlich.
Der Skadarsee (oder Skutarisee) ist der größte See der Balkanhalbinsel und liegt im Grenzgebiet zwischen Montenegro und Albanien. Er ist ein Naturjuwel und landschaftlich sehr vielfältig: Seerosen, wohin das Auge blickt. Schilfdickicht = Amazonas vom Skadarsee, aber auch Wald. Wirklich unheimlich schön. Wir haben sogar Pelikane gesehen.